Eindrücke von unserer Fahrt nach Uljanowsk im August 2022

 

Unsere erste Fahrt an die Wolga, nach Uljanowsk, hat eine Vor-Geschichte:
Ich hatte eine Sammlung von Lenin-Büsten. Die habe ich Anfang 2022 dem Russischen Haus der Wissenschaft und Kultur geschenkt und mit einem Begleitschreiben versehen (Anhang 1).

Ich habe lange nichts vom Russischen Haus gehört, bis ich eine Datei mit allen Details meiner (ehemaligen) Sammlung bekommen habe (Anhang 2).

Sie war verbunden mit der Nachricht, dass die Sammlung an das:
Staatliche Geschichts- und Gedenkmuseum „Mutterland von V. I. Lenin“
in Uljanowsk an der Wolga geschickt worden sei.

Nach einigen Irrwegen ist die Sammlung im August 2022 im Museum in Uljanowsk angekommen. Ich habe ein Visum beantragt und bin nach Moskau geflogen zu meinem langjährigen Freuden Alexander und Vera.

Das erste „Abenteuer“ bei unserem Besuch in Uljanowsk war die Fahrt:
Alexander und ich sind mit dem Nachtzug von Moskau nach Uljanowsk gefahren.
Wir sind am 21. August 2022 um 18:08 Uhr in Moskau abgefahren und am 22. August um 08:34 Uhr in Uljanowsk angekommen. Das sind 12 Stunden, 26 Minuten im Zug für eine Fahrtstrecke von 875 Kilometer. (Für die Flugstrecke von 4.645 Km von Moskau nach Irkutsk brauchten wir „nur“ 5 Stunden und 57 Minuten)

Wir wurden am Bahnhof abgeholt und hatten unser Quartier im Hotel „Simbirsk“. So hieß die Stadt, bevor sie nach dem Tod Lenins in „Uljanowsk“ umbenannt wurde. Es ist nämlich die Geburtsstadt von Wladimir Iljitsch Uljanow.

 

 

Am ersten Tag haben wir viele Museen besucht und eine Fahrt auf der Wolga gemacht.
In dem Museum „Simbirsker Tschuwaschische Schule“, das ist die Wohnung von I. Ja. Jakowlew, hatte ich ein Erlebnis der besonderen Art:
Hinter mir lag ein anstrengender Tag und ich war ohnehin gesundheitlich angeschlagen. Ich musste mich etwas ausruhen.
Die Museumsdirektorin Nina Vladimirovna Litvinova stellte mir eine Pritsche in den Flur, gab mir ein Kopfkissen und eine Decke.
Ich war wohl der erste und einzige Museumsbesucher in Uljanowsk, der eine Stunde lang in ihrem Museum schlafen durfte.

 

 

Am zweiten Tag war dann der Empfang im Staatliche Geschichts- und Gedenkmuseum „Mutterland von V. I. Lenin“ mit Presse, Funk und Fernsehen, siehe auch: Новости

 

 

Anhang 1

 

An das
Staatliche Geschichts- und Gedenkmuseum
„Mutterland von V. I. Lenin“
Uljanowsk
Lenina Str. 60

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ich bin Johannes Altmeppen. Ich komme aus Deutschland und habe bei meinen mehr als 30 Besuchen in Russland viele Freunde gewonnen.

Ich hatte zwei Sammler-Leidenschaften: Russische Uhren und Büsten von Lenin, dem „kleinen Uljanow“ und Lenin als Student
Meine Sammlung russischer Uhren aus der Zeit der Sowjetunion können Sie im Städtischen Uhren-Museum in Angarsk besichtigen.

Im Januar 1991 – es waren schwierige Zeiten für Russland – kam ich das erste Mal nach Leningrad, um meinen Kolleginnen und Kollegen des Energieversorgers „Lenenergo“ zu helfen. Als Geste des Dankes bekam ich meine erste Büste von Lenin.
Einige Jahre später habe ich meinen Freund Vladimir in Duschanbe, Tadschikistan, besucht. In der Garage seines Freundes standen drei Lenin-Büsten aus Bisquit-Porzellan der Lomonossow-Manufaktur in Leningrad. Ich habe sie erworben und mit nachhause genommen.

Das hat meine Sammer-Leidenschaft geweckt. Seit dieser Zeit habe ich bei meinen Besuchen in St. Petersburg und in Moskau auf den Antik-Märkten weitere Stücke gefunden.
In Hamburg und in Berlin habe ich auf den Antik-Märkten Händler mit Kontakten in und nach Osteuropa beauftragt, alle „besonderen“ Lenin-Büsten für mich zu besorgen – darunter auch welche aus Bronze.

Ich habe nur eine kleine Sammlung von Lenin-Büsten. Sie sind russisches Kulturgut und ich möchte, dass meine Sammlung in ihre alte Heimat zurückkehrt und in Uljanowsk eine neue Heimat findet.
Darum schenke ich meine Sammlung dem Staatlichen Geschichts- und Gedenkmuseum „Mutterland von V. I. Lenin“.

Es ist für mich eine Ehre, wenn Sie die Büsten in Ihrem Museum in Uljanowsk zeigen und damit Ihren Besuchern Anregungen geben.

Mein besonderer Dank geht an die Repräsentanz von Rossotrudnichestva in Deutschland und an das Russische Haus der Wissenschaft und Kultur in Berlin, denn sie haben meine Sammlung aufbereitet und den Transport nach Uljanowsk ermöglicht.

Mit freundlichen Grüßen

Johannes Altmeppen

 

Anhang 2