Eindrücke von meinem Besuch in Moskau, Baikal und Angarsk im Februar/Marz 2024
Der Anlass meiner Reise im Februar/März nach Russland war der 55. Geburtstag des Städtischen Uhren-Museums in Angarsk.
Meine erste Station war Moskau, wo ich wie in all den Jahren mein Quartier bei Alexander und Vera hatte.
Neben einem Besuch bei Poljot habe ich auch das neue Uhren-Museum von Leonid Jewropejzew besucht. Er hat hunderte von Uhren aus seiner eigenen Sammlung und viele Uhren als Leihgabe anderer Sammler.
Ich bin seit mehr als 10 Jahren mit Leonid befreundet. Er hat mir sehr geholfen, meine Uhren-Sammlung zu vervollständigen und wir haben oft darüber gesprochen, in Moskau ein Uhren-Museum nur für Russische Uhren zu gründen.
Als Dank für unsere gemeinsamen Überlegungen hat Leonid mir die Medaille seines Museums überreicht.
Text auf der Medaille:
Uhrenerbe
Text auf der Urkunde:
Die Stiftung der Erhaltung und Entwicklung der Uhrmacherkunst
Uhrenerbe
Urkunde zur Medaille für Verdienste
Und ich habe ihm folgendes in sein Gästebuch geschrieben:
20. Februar 2024
Lieber Leonid,
vor mehr als 10 Jahren hatten wir eine Idee:
Wir wollten in Moskau ein Uhren-Museum einrichten.
Du hast diese Idee umgesetzt.
Dein Museum und die Exponate, die Du zeigst, sind einmalig.
Ich wünsche Dir noch mehr Ideen und die Kraft, sie auch umzusetzen.
Mit lieben Grüßen
Johannes Altmeppen
Dann ging es mit dem Flugzeug nach Irkutsk, wo ich mir zunächst zwei lange gehegte Träume erfüllen wolle:
Mit der Transsibirischen Eisenbahn und über den zugefrorenen Baikal fahren.
Die 8 Stunden dauernde Eisenbahnfahrt von Irkutsk am Baikal-See entlang nach Ulan-Ude war ein Genuss. In Ulan-Ude hat mich Juriy Mangutov, mein Guide für die nächsten drei Tage, in Burjatischer Tracht mit dem typischen Gastgeschenk, einem blauen Schal, empfangen.
Am nächsten Tag fuhren wir 180 Kilometer nach Norden, nach Ust Barguzin. Und von da aus starteten wir zu unserer Eis-Tour.
Es war Ende Februar, die Temperaturen lagen des nachts bei minus 35 Grad und tagsüber, im Sonnenschein, bei minus 20 Grad. Der Baikal-See hatte eine bis zu 70 Zentimeter dicke Eisschicht und wir sind mit dem Geländewagen über den zugefrorenen See fahren.
Das Eis-Meer hatte viele Überraschungen:
Es hatte nicht geschneit und das blanke Eis mit vielen Rissen war zu sehen. Und wenn wir auf dem Eis standen, kamen wir uns vor wie in einem Konzertsaal: Das an vielen Stellen brechende Eis erzeugte unbeschreibliche Töne.
Das Eis war auf weite Strecken sehr eben.
Aber an vielen Stellen war das Eis auch mit bis zu zwei Meter hohen Schollen geschichtet.
Und vor der Küste der Insel Olchon warnten entgegenkommende Fahren vor einem Spalt im Eis – er war 40 Zentimeter breit. Wir haben ihn angeschaut und sind dann mit einer Geschwindigkeit von 70 km/h über den Spalt gefahren.
An der nördlichen Spitze der Insel Olchon hat Juriy mich auf die „Dame“ am Felsen aufmerksam gemacht – die Nater hat sie geformt, mit einem Gesicht, einem Busen und einem Bauch.
In meinem Quartier auf Olchon habe ich die untergehende Sonne genossen.
Auf der Ost-Seite von Olchon hatten wir am späten Nachmittag „meinen“ Schamanen-Felsen gesehen. Ich hatte ihn von Land aus schon zwei Mal besucht. Und der zweite Tag auf dem Eis begann mit einem Abstecher zum Schamanen-Felsen.
Dann sind wir auf der Eis-Straße mit Stopps an mehreren Eis-Höhlen weiter gefahren – bis zur asphaltierten Straße, die und nach Irkutsk geführt hat.
Die Fahrt über den zugefrorenen Baikal-See war ein Höhepunkt meiner Reise. Der Anlass war jedoch der 55. Geburtstag des Städtischen Uhren-Museums in Angarsk, des „Pavel Kurdyukov-Museums“.
Vera Pawlowets, die Direktorin des Museums, hat die Feierstunde eröffnet und als eine der ersten Rednerinnen hat Inna Kurdyukov die Leistung ihres Großvaters gewürdigt.
Und auch ich durfte ein paar Worte zum Pavel Kurdyukov-Museum sagen. Meine kurze Rede und die russische Übersetzung finden Sie unter:
>> Meine Vorträge in Russland – 01.03.2024 – 55 Jahre Pavel Kurdyukov-Museum
Unter der Regie von Oksana Skugareva wurde „Die Magie der Uhrmacherei“ in einer neuen Halle für technische Zeitmesser gefeiert. Jugendliche Sängerinnen und kleine Kinder trugen mit Gesang Geschichte rund um die Uhr vor.
Viktor Alekseevich Grigoriev hat hunderte von Fotos von der Veranstaltung gemacht. Er hat sie mir für meinen Blog zur Verfügung gestellt.
Und an Wandtafeln, an denen mobile Räderwerke von Uhren befestigt waren, konnten Kinder eine funktionierende Uhr zusammenbauen.