Eindrücke vom Besuch von Vera in Berlin im Februar 2020

Mitte Februar 2020 war Vera Pawlowetz, die Direktorin des Städtischen Uhren-Museums in Angarsk, zu Besuch im Russischen Haus der Wissenschaft und Kultur in Berlin.

Aber ihr Besuch hat eine Vorgeschichte:
Bei meinem Besuch im August 2019 in Angarsk hatte ich versprochen, meine gesamte Uhrensammlung dem Museum zu schenken. Wieder zuhause angekommen, habe ich dann fünf große Aluminium-Kisten, Kartons, Styropor und Luftkissenfolie gekauft. Darin habe ich das erste Kontingent von Marine-Chronometern und anderen Uhren transportsicher verpackt und am 23. September 2019 mit der DHL auf die Reise nach Angarsk geschickt.

Aber ganz so einfach war das nicht, denn ich habe mehrere Tage gebraucht, um die Zoll-Formalitäten zu erledigen (>>siehe unten).

Meine Kisten sind Mitte Januar in Angarsk angekommen. Eine Kiste wurde dem Museum sogar zugestellt.
Zwei Kisten sind ungeöffnet sofort zu mir zurückgeschickt worden, weil sich in ihnen eine „Atom-Bombe“ befunden hat: Nämlich Uhren mit Radium beschichteten Ziffern und Zeigern! Dem Zoll war es zu viel Radioaktivität.
Zwei weitere Kisten lagen bis zum Ablauf der Frist beim Zoll, weil das Museum nicht genügend Geld hatte, um die „Zoll-Gebühren“ von mehr als 1.000 Euro pro Kiste bezahlen zu können. Ende Januar 2020 waren auch diese beiden Kisten ungeöffnet wieder bei mir.

Anfang November 2019 kam ich auf die Idee, im Russischen Haus der Wissenschaft und Kultur in Berlin zu fragen, ob die mir helfen könnten.
Dort traf ich Inna Verjbitskaia, mit der mich seither eine innige Freundschaft verbindet. Inna hörte sich mein Problem an und sagte zu mir: Wir werden es meinem Chef vortragen und sicherlich eine Lösung finden.

Altmeppen russische Uhren - Inna Verjbitskaia im Russischen Haus — Inna Verjbitskaia im Russischen Haus

Kurze Zeit später hatte ich einen Termin bei Pawel Izvolskiy, dem Direktor der Russischen Hauses. Der hat vorgeschlagen, dass die Direktorin des Museums in Angarsk nach Berlin kommt, um mit ihr, mit mir, mit der Russischen Post und dem Russischen Haus einen Vertrag zum Transport meiner Uhren nach Angarsk zu schließen.

Vera kam am 19. Februar 2020 nach Berlin. Ich habe sie mit einem Nachbarn, der in Leningrad und Moskau Ingenieur-Wissenschaften studiert hat und mein Dolmetscher zu Vera war, vom Flughafen abgeholt.
Einen Tag später haben wir im Russischen Haus den Vertag unterzeichnet. Und Vera hat mich zuhause besucht, um sich meine Uhrensammlung anzuschauen.

In der Folge hat die Russische Post 38 Pakete mit meiner gesamten Uhrensammlung an das Uhren-Museum in Angarsk geliefert – nicht mit einem Mal, sondern in Schüben über zwei Jahre. Inna hat für mich die vielen Formalitäten für jede Sendung erledigt.